Her mit dem Kiezraum! – Initiative Stadt von Unten fordert einen Vermietungsstopp auf dem #Dragonerareal

her_mit_dem_nachbarschaftsraum

„Wir brauchen Raum, um eine weitere Entwicklung des Geländes gemeinsam erarbeiten zu können.“

Diese Forderung stellten am 8. Dezember 2015 Anwohner*innen und Initiativen auf der ersten Beteiligungsveranstaltung zur vorbereitenden Untersuchung für ein Sanierungsgebiet „Rathausblock“ rund um das sogenannte Dragonerareal. Und das ganz wörtlich: In allen Diskussionsrunden der Veranstaltung wurde einhellig der Wunsch nach einem „Kiezraum“ formuliert, einem nachbarschaftlich organisierten Treffpunkt für Planung, Beteiligung und Begegnung.
Die Nachbarschaftsinitiative Dragopolis hat diese Forderung gestern in einem Offenen Brief an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) bekräftigt. Nötig sei:
„ein beheizbarer Raum von ausreichender Größe auf dem Gelände“, damit „die jetzigen Nutzerinnen und Nutzer, die Anwohnerinnen und Anwohner und alle anderen stadtpolitisch Aktiven ihre Bedürfnisse und Vorstellungen für Leben und Wohnen, Arbeiten und Genießen, Ruhe und Intensität auf dem und rund um das Dragonerareal eigenständig einbringen können.“
Zuvor hatte bereits der Runde Tisch Liegenschaftspolitik in seiner 15. Sitzung am 9. Dezember 2015 die Forderung unterstützt. In einem Brief an den Senat und die mit der vorbereitenden Untersuchung beauftragte Planergemeinschaft Kohlbrenner eG macht der Runde Tisch deutlich:

„Es gibt eine ganze Reihe von Berliner, deutschlandweiten und europäischen Beispielen, in denen ein solcher Raum und die damit gegebene Möglichkeit der Begegnung und des Austausches erheblichen Anteil an einer besseren planerischen Kultur und qualitativ höherstehende bauliche Ergebnisse hervorgebracht hat.“

Die Initiative Stadt von Unten fordert die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu einem sofortigen Vermietungsstopp der derzeit leer stehenden Räume auf, bis diese Forderung erfüllt ist:

„Ein Nachbarschaftsraum als Ort für die Entwicklung von Ideen und für eine wirkliche Beteiligung der Nutzer*innen, Anwohner*innen und Initiativen hat absolute Priorität, damit die tatsächliche Gestaltung eines Stadtteils von Unten gelingen kann.“

Als einziger Raum in geeigneter Größe auf dem Areal, der sofort und ohne aufwendige Sanierungsarbeiten zur Verfügung stehen würde, eignet sich ein bis vor kurzem als Galerie genutzte Raum. Mit dabei ein Versammlungs- und Ausstellungsraum von etwa 60m², ideal für gemeinsame Treffen der MieterInnen auf dem Areal und der AnwohnerInnen. Da die Räume zuvor als Galerie genutzt worden sind, könnten Zwischenergebnisse der Planung und Beteiligung der Öffentlichkeit hier präsentiert werden.

Stadt von Unten fordert die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt dazu auf, dieser Forderung Rechnung zu tragen und einen solchen Nachbarschaftsraum in Zusammenarbeit mit der BImA zu ermöglichen.

Forderung nach Kiezraum auf vorbereitender Untersuchung 08.12.2015 // Foto:Planergemeinschaft

Forderung nach Kiezraum auf vorbereitender Untersuchung 08.12.2015 – Foto: Planergemeinschaft

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