06.11.2017 // Informationsveranstaltung zum Stand der Grundstücksübertragung „Dragonerareal“ an das Land Berlin

An dieser Stelle möchten wir Euch auf die „Informationsveranstaltung zum Stand der Grundstücksübertragung Dragonerareal“ hinweisen. Die Veranstaltung ist dieses mal nicht gemeinsam  mit den Initiativen vorbereitet … wir sind also genauso gespannt wie Ihr auf die Inhalte der Veranstaltung.

 

Informationsveranstaltung zum Stand der Grundstücksübertragung „Dragonerareal“ an das Land Berlin

06. November 2017
18.00 – 20.00 Uhr

im BVV-Saal, Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg, Yorckstr. 4-11

Die Veranstaltung richtet sich an die Bewohner*innen und Gewerbetreibenden im Sanierungsgebiet Rathausblock sowie die im Prozess engagierten Initiativen. Die Inhalte des Abends werden sein:

  • Vorstellung des aktuellen Standes: Staatssekretär Scheel
    (Senatsverwaltung für Stadtentwickung und Wohnen) und
    Baustadtrat Schmidt (Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg)
  • kurzer Überblick zum Stand des Sanierungsgebietes
  • Rahmenbedingungen zur Grundstücksübertragung aus demHauptstadtfinanzierungsvertrag, notwendige Entscheidungen, Eckpunkte für den weiteren Planungs-, Entwicklungs- und Partizipationsprozess 
  • Rückfragen und Diskussion
  • Bekanntgabe der nächsten Termine zum Kiezraum, Beteiligungswerkstatt usw. 

Sebastian Scheel, Staatssekretär für Stadtentwicklung und Wohnen, und Florian Schmidt, Baustadtrat des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg, werden an der Veranstaltung teilnehmen.

Veranstaltungsbericht: “Wer sollte die Planung planen?”


“Wer sollte die Planung planen?”

Eine Debatte organisiert von sub \urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, Stadt von Unten und Kotti & Co

Am 22. Juli 2017 haben wir in unserer Plangarage mit Iris Dzudzek und Catarina Gomes de Matos, beide Wissenschaftlerinnen am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt, und circa 40 Gästen über die Möglichkeiten und Fallstricke von partizipativen Beteiligungsprozessen diskutiert. Mit einem solchen Verfahren haben wir es durch die Ausweisung des sog. Dragonerareals als Sanierungsgebiet ja auch zu tun. Die beiden Gäste haben von ihren Erfahrungen mit Beteiligungsprozessen in Barcelona und Frankfurt berichtet.

Catarina Gomes de Matos berichtete von einem Stadtentwicklungsprojekt in Barcelona, bei dem ein Teil des Hafens entwickelt und umgewandelt werden sollte. Dagegen regte sich im Jahr 2012 mit den Forderungen nach einem Recht auf öffentlichen Raum und einem Recht auf Meer(blick) Protest. In dem partizipativen Verfahren um dieses Projekt wurden dessen Grenzen schnell deutlich.

Von offizieller Seite wurden nur diejenigen Forderungen und Wünsche aus der Stadtgesellschaft Barcelonas gehört und aufgenommen, die einer von zwei wirtschaftlichen Logiken entsprach: Entweder sollten sie dem Wachstum der Stadt dienen oder sie mussten aus einer “Stakeholder”-Perspektive argumentieren – etwa, dass die eigenen Arbeitsplätze verloren gehen oder Immobilien an Wert verlieren würden. Forderungen mit Gemeinwohlorientierung konnten sich praktisch kein Gehör verschaffen.
Die Folge war eine Spaltung der Proteste: Auf der einen Seite gab es diejenigen, die ihre Wünsche und Interessen in eine wirtschaftliche Logik überführen konnten. In diesen Fällen fand eine Aushandlung von Forderungen in einem sehr begrenzten Rahmen statt.
Auf der anderen Seite gab es diejenigene, die wirkliche Beteiligung und andere politische Rahmenbedingungen in der Hafenentwicklung wollten – inklusive der Möglichkeit, das Projekt abzulehnen. Diese Position wurde kaum als legitimer Protest wahrgenommen.

Im Fall der AGB in Frankfurt, von dem Iris Dzudzek uns berichtete, war das ehemalige Gelände der Uni Frankfurt nach deren Umzug auf den Campus Westend an die Stadt übertragen worden. Auch hier gab es einen Beteiligungsprozess – jedoch war die Uni-Immobilie zuvor schon an die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die AGB Holding, übertragen worden. Dies schränkte den städtisch-politischen Handlungsspielraum unmittelbar ein.
Das Ergebnis des öffentlichen Beteiligungsverfahrens war ein Konsensplan mit seitenlangem Anhang, wo jedoch letztlich all jene Ideen und Vorschläge gestrichen wurden, die nicht erwerbswirtschaftlich funktionierten. In Iris Dzudzeks Worten handelte es sich in diesem Fall um einen stark eingehegten Planungsprozess, der in erster Linie dazu diente, Dissenz zu befrieden.

Die beiden Beispiele zeigen, dass offizielle Beteiligungsverfahren oft mit vielen Fallstricken behaftet sind und der Spielraum für wirkliche Alternativen allzu oft stark begrenzt ist. Dementsprechend wurde in der anschließenden Diskussion insbesondere diskutiert, welches Verhältnis politische Initiativen zu Beteiligungsverfahren einnehmen können und sollten, welche Potentiale partizipative Verfahren bieten und an welche Grenzen sie stoßen.

Um die politischen Möglichkeiten im Beteiligungsprozess zum Sanierungsgebiet am Dragonerareal auszureizen, gaben uns die beiden drei Empfehlungen mit auf den Weg:

  • Macht die Planungslogik selbst zum Thema! Welche Fragen werden im Rahmen der Beteiligung verhandelt – und vor allem: Welche werden es nicht?
  • Stellt die Eigentumsfrage! – Wem gehört das Dragonerareal?
  • Fordert ein, dass lokale Zusammenhänge und Praktiken vor Ort wieder Teil der Planung werden!

Die Veranstaltung ist Teil unserer gemeinsamen Veranstaltungsreihe mit Kotti & Co: “Wie machen wir das? – Konkrete Utopien für die Stadt.”

Pressemitteilung 18.Juli 2017: Neue Wege der Beteiligung?

Neue Wege der Beteiligung?

Auftakt zum Sanierungsgebiet Rathausblock am 18. Juli 2017.

Mehr als fünf Jahre hat der Bund versucht, das sogenannte Dragonerareal meistbietend zu verkaufen. Vor zwei Jahren ist es der Initiative Stadt von Unten gemeinsam mit der Nachbarschaft und anderen Initiativen gelungen, die Privatisierung zu stoppen. Die Investoren sind aus dem Spiel, das Gelände bleibt in öffentlicher Hand, das Areal ist mittlerweile Teil des Sanierungsgebiets Rathausblock. Im Rahmen des Sanierungsgebietsverfahrens findet nun die erste öffentliche Partizipationsveranstaltung statt.

Diese wurde nicht nur von den Sanierungsbeauftragten STERN vorgeschlagen und konzipiert, sondern auch durch die Initiativen, die mit ihrer Arbeit die Privatisierung des sogenannten Dragonerareals verhindert haben und hier seit Jahren Beteiligung betreiben.

Zeichnet sich hier also eine neue Form der Beteiligung ab? Werden die Interessen der Nachbarschaft und der Stadtgesellschaft, die unter ständig steigenden Mieten leiden, hier wirklich mit einbezogen? Wird Planung demokratisiert? – Zu wünschen ist es.

Denn im Rathausblock und auf dem 4,7 ha großen Dragonerareal kann entstehen und bleiben, was die Nachbarschaft dringend braucht: wirklich bezahlbare Wohnungen, Räume für neues und bestehendes Gewerbe, Frei- und Grünflächen, soziale und kulturelle Begegnungsorte, Werkstätten, Ateliers, Spielplätze, begehbare Dachterrassen, Kletterwände, … – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Stadt von Unten dazu:
„Als Initiative und NachbarInnen akzeptieren wir keine etablierten Verfahrensrituale und wollen nicht nur vorgefertigten Konzepte abnicken, es geht um sehr viel mehr. Die Initiativen rund um den Rathausblock und die Nachbarschaft beteiligen sich schon seit Jahren. Jetzt sind Politik und Sanierungsbeauftragte eingeladen sich an den Forderungen zu beteiligen. Alles auf Null, die Planung von unten beginnt. Nur zusammen werden Nägel mit Köpfen gemacht!“

Am 18. Juli ab 18 Uhr laden die Sanierungsbeautragten und die Initiativen rund um das sogenannte Dragonerareal, zur Auftaktveranstaltung.

Wann: 18. Juli 2017, 18 bis 20.30 Uhr
Wo: Christuskirche, Hornstraße 7/8

Schon um 16.30 Uhr findet ein gemeinsamer Rundgang über das sog. Dragonerareal statt, parallel dazu gibt es ab 17 Uhr Ausstellungen und Informationen der Initiativen in der Christuskirche.

Treffpunkt Rundgang: 16.30 Uhr an der LPG, Mehringdamm/Ecke Obentrautstraße
Treffpunkt Informationsaustausch: 17 Uhr, Christuskirche, Hornstraße 7/8

Weitere Informationen finden Sie hier.

Für Rückfragen stehen wir per Mail an info@stadtvonunten.de zur Verfügung.

Weitere Veranstaltungen:

Wer sollte die Planung planen? – Samstag 22.07.2017 von 16-18 Uhr

Wer sollte die Planung planen?

Eine Debatte organisiert von sub \urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, Stadt von Unten und Kotti & Co

Wer plant die Planung und wer sollte die planen? – Der Streit um das sogenannte Dragonerareal in Kreuzberg hat in den letzten Jahren hohe Wellen geschlagen: Als bundeseigene Liegenschaft sollte es zum Höchstpreis an einen Investor verkauft werden; diese Privatisierung haben lokale Initiativen verhindert. Damit haben sie für das Gelände , auf dem eine neue Nachbarschaft entstehen kann, die Basis für einen Planungsprozess „von unten“ gelegt.

Doch stattdessen droht ein übereiltes Beteiligungsverfahren von offizieller Seite. Dagegen regt sich bereits Protest in der Nachbarschaft und unter den lokalen Initiativen. Die Initiative Stadt von Unten schlägt eine Planung von unten vor, in der der Planungsprozess selbst demokratisiert wird.

Aber wie könnte eine solche Planung von Unten aussehen? Und warum stehen ihr offizielle Beteiligungsverfahren oft im Weg? Im Anschluss an die Debatte „Wer plant die Planung?“ in der letzten Ausgabe von sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung wollen wir diese Fragen gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen Catarina Gomes de Matos und Iris Dzudzek diskutieren, die von ihren Erfahrungen mit partizipativen Planungsprozessen in Barcelona und Frankfurt am Main berichten.

Textbeiträge von Stadt von Unten und Iris Dzuzek im Rahmen der sub\urban.-Debatte findet ihr hier:

Wann: Samstag, 22.07., 16.00-18.00 Uhr

Wo: Plangarage auf dem sogenannten Dragonerareal, Obentrautstr/Mehringdamm

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Wie machen wir das? – Konkrete Utopien für die Stadt.“ von Kotti & Co und Stadt von Unten.

Alles auf Null – Die Planung von unten beginnt! – Auftakt Sanierungsgebiet am 18.07.2017

Alles auf Null – Die Planung von unten beginnt!

Einladung der Initiative Stadt von Unten und der Plangarage zum Auftakt Sanierungsgebiet Rathausblock am 18.07.2017

Mehr als fünf Jahre hat der Bund versucht, das sogenannte Dragonerareal meistbietend zu verkaufen. Vor zwei Jahren ist es der Initiative Stadt von Unten gemeinsam mit der Nachbarschaft und weiteren Initiativen gelungen, die Privatisierung zu stoppen. Die Investoren sind aus dem Spiel, das Gelände bleibt in öffentlicher Hand, das Areal ist mittlerweile Teil des Sanierungsgebiet Rathausblock und der Druck von unten ist schon lange da.

Beste Voraussetzungen dafür, dass im Block etwas ganz Neues entstehen kann!

Im Rathausblock und auf dem 4,7 ha großen Dragonerareal kann entstehen und bleiben, was die Nachbarschaft dringend braucht: wirklich bezahlbare Wohnungen, Räume für das bestehende und ergänzendes Gewerbe, Frei- und Grünflächen, soziale und kulturelle Begegnungsorte, Werkstätten, Ateliers, Spielplätze, begehbare Dachterrassen, Kletterwände, Palmen… der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Als Initiative und NachbarInnen akzeptieren wir keine etablierten Beteiligungssrituale und wollen nicht nur vorgefertigten Konzepte abnicken, es geht um sehr viel mehr. Die Initiativen rund um den Rathausblock und die Nachbarschaft beteiligen sich schon seit Jahren. Jetzt sind Politik und Sanierungsbeauftragte eingeladen sich an ihren Forderungen zu beteiligen. Nur zusammen werden Nägel mit Köpfen gemacht.

Am 18. Juli ab 18.00 Uhr heißt es: Alles auf Null, die Planung von unten beginnt! Wir laden Sie/Euch daher herzlich zur Auftaktveranstaltung ein.

Schon um 16.30 Uhr findet ein gemeinsamer Rundgang über das sog. Dragonerareal statt, parallel dazu gibt es ab 17 Uhr Ausstellungen und Informationen der Initiativen.

TREFFPUNKTE & ZEITEN

RUNDGANG:
16.30 Uhr an der LPG
Mehringdamm/Ecke Obentrautstraße

INFORMATIONSAUSTAUSCH:
ab 17.00 Uhr Christuskirche, Hornstraße 7/8

AUFTAKTVERANSTALTUNG:
18.00 bis 20.30 Uhr
in der Christuskirche, Hornstraße 7/8

THEMEN

  • Rückblick und Vorstellung der Akteure
  • Konzepte und Forderungen der Initiativen
  • Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zum Sanierungsgebiet Rathausblock (inkl. sogenanntes Dragonerareal)
  • Hintergrund zu den städtebaulichen Instrumenten (Sanierungsgebiet, Bebauungsplan, städtebaulicher Wettbewerb)

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