X-Faktor: 1 Code, 11 Entwurfsvorschläge für das sogenannte Dragoner-Areal – Ein Bericht


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Modell von Studierenden des CUD, Chair for Urban Design and Urbanization, TU-Berlin

Donnerstagnachmittag, 20. Juli 2017: In einer eingeladenen Diskussionsrunde wurden 11 Städtebau-Projekte vorgestellt, die sich im Entwurfsstudio X-Faktor mit dem sogenannten Dragoner-Areal in Kreuzberg beschäftigt haben. Das Gelände ist mit 4,7 Hektar die zweitgrößte innerstädtischen Entwicklungsfläche Berlins und vorwiegend von produzierendem Klein-Gewerbe, kulturellen Einrichtungen und Nahversorgung geprägt. Zahlreiche Initiativen haben sich seit Jahren gegen die Privatisierung des bundeseigenen Grundstücks und für eine Stadt-Entwicklung “von unten” eingesetzt.

In dem deimonatigen Entwurfsstudio mit 20 Bachelor und 24 Master Studierenden war es die Aufgabe, in der Weiterentwicklung des Geländes, einen Umgang mit dem baulichen und sozialen Bestand zu erarbeiten und eine eigene Haltung bezüglich Bebauungsdichte, Programmen, Räumen und Trägerschaften nach dem Modell einer nutzer*innengerechten Stadt zu entwickeln.

Alle Vorschläge wurden auf Grundlage eines gemeinsamen „Codes“ erarbeitet, der die Besonderheiten von Kreuzberg beschreibt. Hierfür waren in der Analysephase von den Studierenden über 100 prototypische Situationen verschiedener Maßstäbe – von der Schaukel, über Parkhäuser, Sozialbauten, kulturelle und soziale Einrichtungen oder den typischen Berliner Block – in ganz Kreuzberg kartiert und untersucht worden. Ziel war es Parameter zu identifizieren, die die räumliche und soziale Heterogenität, aber auch die Zugänglichkeit dieses Stadtteils ausmachen. Auf Grundlage des Codes entstanden Projekte, die neben der Herstellung von Bezahlbarkeit und neuen Wohn- und Arbeitsformen auch den Umgang mit Geschichte und Denkmalschutz kritisch diskutierten: Reservat vs. Weiterentwicklung, Wildheit und Brache-Charakter vs. Planung und Neubau, räumliche und soziale Zugänglichkeit vs. verborgene Räume bzw. Orte des „Special Interests“, Serielles Bauen und Bauökonomie vs. Individualität und Freiraum, Belichtung vs. Dichte, Nachbarschaft vs. gesamtstädtische Bedeutung. Zudem wurden über die vorgegebene Grundstücksgrenzen hinaus Bezüge hergestellt, sowie für die schwierige Verbindung von Wohnen und produzierendem Gewerbe Lösungen vorgeschlagen.edes Projekt hat hierzu sehr eigene Aussagen getroffen und die Qualität des Geländes interpretiert und weiterentwickelt. Entstanden sind wichtige Diskussionsbeiträge, die nach Meinung der anwesenden Gäste eine große Hilfe beim Weiterdenken und der gemeinsame Weiterentwicklung des Areals sein können.

Zu Gast waren: Lisa Vollmer und Enrico Schönberg (Stadt von Unten), Uta Wehde und Peter Manz (Nachbarschaftsinitiative Dragopolis), Christa Haverbeck und Alexander Matthes (Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg), Urike Dannel und Theodor Winters (S.T.E.R.N, Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung/ Sanierungsbeauftragte Rathausblock), Inken Baller (Architektin, ehem. BTU Cottbus), Verena von Beckerath (Architektin, Heide&von Beckerath, Bauhaus Universität Weimar), Robert Burghardt (Freier Architekt), Karin Gansauge (ehemalige Geschäftsführererin Planungsbüro TOPOS), Joachim Günter (ehemals SenStadt), Dirk van den Heuvel (Department of Architecture / TU Delft), Lisa Rochlitzer (Freie Architektin, Regionalberatung Mietshäuser Syndikat).

Im Vorfeld hatten die Studierenden ihre Projekte mit Britta Jürgens (Deadline Architects), Mathias Heyden (Stadtforscher) Sandy Kaltenborn (Image Shift, Kotti + Co), Dagmar Pelger (freie Architektin, Forscherin) diskutiert.

Das Entwurfsstudio wurde konzipiert und durchgeführt am CUD, Chair for Urban Design and Urbanization an der TU-Berlin. Betreut von den Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Anna Heilgemeir, David Levain, Katharina Hagg und Prof. Jörg Stollmann. Begleitet wurde das Studio von Projektintegrierten Lehr-Veranstaltung zu technischem Ausbau betreut von Matthäa Ritter (FG GTE TU Berlin) im Bachelor und im Master zur Verwendung von GIS Daten betreut von Wolfgang Straub (Kartographieverbund TU Berlin). In Kooperation mit der Initiative Stadt von Unten.

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